31.03.2020

  Wintergärtnerei

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Im Herbst 2019 wurde bekanntlich mit der Befüllung der Hochbeete und der Bepflanzung der Schulhofbeete begonnen. Unsere SchülerInnen der 2a, 2b, 3a und 3b waren sehr eifrig am Werken.

Viele haben bereits den Bericht und die Bilder auf unserer Schul-Homepage mit Interesse verfolgt.

Erste Fragen tauchten auf:
  • Was ist Wintergärtnerei?
  • Was ist anders im Vergleich zu den uns vertrauten Hochbeeten?
  • Wer soll in den Ferien die Hochbeete betreuen?


Antworten in aller Kürze:
Kälteverträgliche Gemüsepflanzen werden im Herbst gesät bzw. gepflanzt. Nach dem Wachstumsstopp im tiefen Winter beginnen sie mit der ersten Frühlingssonne zu wachsen und können schon im Frühling geerntet werden. Eine verrottende Biomasse, in unserem Fall Stroh, spendet von unten Wärme. Die Pflanzen dürfen nicht abgedeckt werden, um Fäulnis vorzubeugen. Erbsen, Karotten, etc., die noch in der Erde sind, werden nach dem Schnee mit Flies bedeckt, ist aber nicht unbedingt nötig.

Nach der Ernte der Erbsen und Karotten im Juni werden Tagetes, Kapuzinerkresse und Ringelblumen gesät. Ringelblumen verbessern den Boden und können von uns im Herbst zu Salbe oder Tee verarbeitet werden. Tagetes verbessern ebenfalls den Boden und können im Herbst zum Färben (z. B. von Stoffen) verwendet. Kapuzinerkresseblüten werden im Herbst verspeist, sie schmecken würzig und sind sehr gesund.
Natürlich ernten wir auch Saatgut von diesen Pflanzen.
Im Hochbeet lassen wir je drei Pflanzen von Wintersalat und Kraut stehen, damit es im Sommer blüht und davon auch eigenes Saatgut geerntet werden kann.

Die Hochbeete benötigen in den Ferien keine besondere Pflege.

Bei der Befüllung haben wir Strohballen als unterste Lage verwendet und Schafwolle, Urgesteinsmehl und Effektive Mikroorganismen (EM) der Ackererde zugefügt. Erst in der obersten Schicht wurde Kompost beigemengt.
  Sept 2019
 
  März 2020
 
Im ersten Hochbeet wurden am Rand Pflücksalat-Pflanzen und Schnittlauch  gepflanzt und in der Mitte Winterheckenzwiebel, Vogerlsalat und Winterpostelein gesät. Winterpostelein schmeckt ähnlich wie Vogerlsalat, ist leichter zu ernten und wächst bis zu 4-mal nach.
 
 
Den Pflücksalat konnten wir fast bis Weihnachten 2019 ernten.
Die Ernte war so ertragreich, dass dieser und der Winterpostelein für die Verarbeitung und den Genuss im Fach Ernährung und Haushalt unserer 3. und 4. Klassen reichten.
Ende Oktober 2019 wurden hier zwischen den Pflanzen Petersilie und Erbsen gesät.
 
 März 2020
 
Das zweite Hochbeet wurde mit Wintersalat und Winterkraut bepflanzt.
Diese wachsen noch bis in den Spätherbst, bilden nach dem winterlichen Wachstumsstopp im Frühling Köpfe und können ab April 2020 geerntet werden.
Hier wurden zwischen den kleinen Pflänzchen Radieschen gesät, die es Anfang Oktober 2019 zu ernten gab.
 
 
Ende Oktober 2019 säten wir zwischen den vorhandenen Pflanzen Karotten.

Dank des guten Nährstoff- und Wasserspeichers durch die Strohballen und Schafwollflocken mussten wir bis jetzt die Hochbeete noch nie gießen.
Die feuchte Witterung kam uns natürlich ebenfalls sehr entgegen.
Info: Salatpflanzen bekommen Wurzeln bis zu 1m, wenn sie nicht gegossen werden.

 

Im Schulhof

März 2020
 
gab es ein großes Problem mit Engerlingen, die in den Sommerferien 2019 die Wurzeln der Pflanzen gefressen hatten.
Die SchülerInnen waren fleißig am Graben und Suchen der Schädlinge.   

Außerdem wurden Himbeeren und Erdbeeren neu gepflanzt.
Zwischen den Erdbeeren wurde  Knoblauch gesteckt und mit viel Stroh gemulcht, zwischen den Himbeeren wurden Winterpostelein und Vogerlsalat gesät.
 
März 2020
 
Die Ernte von Winterpostelein begann im November 2019 und dauert auch jetzt noch an. 
Der Vogerlsalat ist im März 2020 fertig zur Ernte.

 

Verfasserin: Martina Kramer

Fotos: Martina Kramer